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Was ist Bullshit?

Harry G. Frankfurt wettert in seinem knapp 80 Seiten umfassenden Büchlein gegen die um sich greifende Un-Kultur der "Aufrichtigkeit". Er spannt den Bogen der „Aufrichtigkeiten“ von der (überprüfbaren) Wahrheit bis zur eindeutigen Lüge: Wer lügt, kennt die Wahrheit. Wer hingegen Bullshit redet, dem ist der „Wahheitsgehalt“ seiner Aussage vollkommen gleichgültig. Bullshit entsteht also vor allem durch Desinteresse an der Richtigkeit,  aber auch durch das nahezu zwanghafte Moralisieren in Politik und Medien. Wenn jeder über alles ohne den notwendigen Sachverstand redet und sich Urteile anmaßt, verkauft er seine „rhetorische Wahrheit“ als allgemeingültige Wahrheit.  Hier trifft sich Frankfurt mit Giordano Bruno, der vor über 400 Jahren bereits äußerte:

Wer richtig urteilen will, muß vollständig ablassen können von jeder Glaubensgewohnheit, die er von Kindheit an in sich aufgenommen. Die allgemeine Meinung ist nicht immer die Wahrste.

Da in unserer “Mediendemokratie” nichts mehr zählt als die in Umfragen ermittelte allgemeine Meinung, ist Bullshit zu einer großen Gefahr geworden. - Vor allem für die Freiheit.

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